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AutorenbildLuisa

wie spreche ich meinen verlust am arbeitsplatz an?

Der Verlust eines geliebten Menschen beeinflusst oft auch den Arbeitsalltag. Erfahre, wie du offen mit deiner Trauer am Arbeitsplatz umgehen kannst, Unterstützung von Kollegen und Führungskraft bekommst und dir selbst die nötige Zeit gibst, um wieder ins Arbeitsleben zurückzufinden.

Der Verlust eines geliebten Menschen ist nicht nur privat eine Herausforderung, sondern kann auch den Arbeitsalltag stark beeinflussen. Für viele stellt sich nach einem solchen Ereignis die Frage: „Wie gehe ich mit meiner Trauer am Arbeitsplatz um?“. Diese Frage bringt Unsicherheiten mit sich, da Trauer oft als etwas sehr Persönliches empfunden wird, über das man nicht unbedingt im beruflichen Umfeld sprechen möchte. Dennoch kann ein offener Umgang mit dem Verlust im Kollegium und mit der Führungskraft hilfreich sein, um Missverständnisse zu vermeiden und Unterstützung zu erfahren.


Mit der Führungskraft über den Verlust sprechen

Es ist wichtig, dass deine Führungskraft über deinen Verlust Bescheid weiß, denn er oder sie kann dir möglicherweise die nötige Unterstützung bieten, um dir den Wiedereinstieg zu erleichtern. Bevor du das Gespräch suchst, ist es sinnvoll, dir Gedanken darüber zu machen, was du dir wünschst und welche Unterstützung du vielleicht benötigst. Möchtest du mehr Zeit für dich? Brauchst du flexible Arbeitszeiten, um besser mit deiner Situation umzugehen? Oder ist es dir wichtig, dass die Person einfach nur Bescheid weiß, damit er oder sie verstehen kann, warum du dich vielleicht verändert verhältst?

Im Gespräch selbst kannst du ruhig und klar erklären, dass du einen Verlust erlitten hast und dich momentan in einer Trauerphase befindest. Es ist vollkommen legitim, zu erwähnen, dass du in den kommenden Wochen vielleicht nicht deine gewohnte Leistung abrufen kannst. Deine Führungskraft wird das nachvollziehen können und gemeinsam mit dir überlegen, wie man deine Arbeitsbelastung anpassen kann. Manche Unternehmen bieten auch spezielle Unterstützungsmaßnahmen an, wie psychologische Beratung oder zusätzliche freie Tage, um mit der Trauer umzugehen. Scheue dich nicht, nach solchen Möglichkeiten zu fragen, wenn du das Gefühl hast, dass es dir helfen könnte.


Den richtigen Zeitpunkt für das Gespräch finden

Oft stellt sich die Frage, wann der richtige Moment ist, um das Gespräch zu suchen. Es gibt keinen „perfekten“ Zeitpunkt, doch ist es ratsam, möglichst bald nach deiner Rückkehr zur Arbeit das Gespräch mit deinem Vorgesetzten zu führen. So kannst du Missverständnisse vermeiden und deine Führungskraft ist von Anfang an über deine Situation informiert. Wenn du es nicht sofort schaffst, ist das aber auch in Ordnung – du bestimmst selbst, wann du bereit bist, darüber zu sprechen.


Im Kollegium über den Verlust sprechen

Neben der Führungskraft können auch deine Kollegen und Kolleginnen eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, mit deiner Trauer umzugehen. Du musst nicht mit jedem Einzelnen sprechen oder deine gesamte Geschichte teilen, aber eine kurze Information kann helfen, unangenehme Situationen zu vermeiden. Vielleicht erklärst du ihnen, dass du momentan durch eine schwere Zeit gehst und ein bisschen Rücksicht brauchst. Das schafft Verständnis und gibt dir den Raum, den du brauchst.

In vielen Fällen reagieren Teams sehr mitfühlend und verständnisvoll, wenn sie über deine Situation informiert sind. Oft reicht es schon, wenn sie wissen, warum du vielleicht stiller bist als sonst oder dich in manchen Situationen zurückziehst. Wenn du allerdings das Gefühl hast, nicht darüber sprechen zu wollen, ist das auch vollkommen in Ordnung. Du darfst selbst entscheiden, wie viel du preisgeben möchtest.


Unterstützung im Team annehmen

Wenn dein Team dir ihre Hilfe anbietet, sei es durch Übernahme von Aufgaben oder einfach durch ihr offenes Ohr, dann darfst du diese Unterstützung gerne annehmen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oft kann es sogar eine Erleichterung sein, zu wissen, dass man in dieser schwierigen Phase nicht allein ist.


Selbstfürsorge und eigene Grenzen setzen

Bei all dem ist es wichtig, gut auf dich selbst zu achten. Trauer ist ein Prozess, der Zeit braucht, und es ist völlig in Ordnung, wenn du noch nicht wieder voll leistungsfähig bist. Setze dir selbst keine zu hohen Erwartungen und erlaube dir, Pausen zu machen, wenn du sie brauchst. Es ist auch in Ordnung, Grenzen zu setzen und Gespräche über deinen Verlust zu vermeiden, wenn du das gerade nicht möchtest.

Trauer am Arbeitsplatz ist eine Herausforderung, aber mit Offenheit und Unterstützung deiner Führungskraft und deines Kollegiums kannst du diesen schwierigen Weg ein Stück leichter gehen.


Es ist in Ordnung, Schwäche zu zeigen, Hilfe anzunehmen und dir die Zeit zu nehmen, die du brauchst.

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